
Kleidung
Mit der richtigen Kleidung ist man auch bei zweistelligen Minusgraden in Lappland bestens gerüstet und friert nicht. Allerdings können als vierköpfige Familie hochwertige Ski- und Winterkleidung schnell die Reisekasse leeren. Hier lohnt sich unbedingt auch ein Blick auf den Secondhand- oder Kleinanzeigen-Markt!
Ums Zwiebellook-Prinzip kommt im winterlichen Lappland niemand herum ;-) Wir hatten als unterste Schicht einen Baselayer bzw, lange Funktionswäsche an, am besten aus Merino-Wolle z.B. von Odlo oder Icebreaker*. Merino ist eine Naturfasern, die auch nach intensiven Tragen keinen unangenehmen Geruch entwickelt.
Als Zwischenschicht eignet sich ein kuschliger Fleecepullover und darüber eine (Daunen)-Outdoorjacke z.B. von Jack Wolfskin oder Fjällräven (Nuuk Parka). Eine Sturmhaube und ein Schlauchschal aus Fleece sind gerade bei windigem Wetter sehr angenehm.

Schuhe & Taschenwärmer
Für unsere Schuhe hatten wir uns für die Outdoormarke Sorel entschieden. Sie sind wasserdicht und besonders isoliert und haben sich gerade bei unter -20 Grad Celsius und im Tiefschnee besonders bewährt. Auch Kinderfüße behielten darin den ganzen Tag über ihre Wärme, es gab keine abgefrorenen Zehen.
Zudem sind Taschenwärmer toll, um Füße und Hände unterwegs warm zu halten. Sie werden entweder im Zehenbereich zwischen die Socken geklebt oder in die Handschuhe gelegt und helfen, Auskühlen zu verhindern. Unsere Handwärmer und Fußwärmer waren z.B. von The Heat Company*.
Skiausrüstung hatten wir vor Ort geliehen, für Kinder bis 12 Jahre ist auch der Helm inklusive. Skibrillen am besten von zuhause mitbringen.

Handschuhe
Wirklich viel Geld haben wir in unsere Handschuhe investiert, weil wir häufig schnell kalte Fingerspitzen bekommen. Am Ende war das eine unserer besten Investitionen - nie hatten wir kalte Hände.
Tatsächlich hatten zwei Handschuhe übereinander an. Einmal Fingerhandschuhe und darüber Fäustlinge, atmungsaktiv und mit hoher Wassersäule. Hier können wir besonders die Marken RevolutionRace und The Heat Company empfehlen. Gerade letztere eignen sich sehr gut auch für Fotografen, weil man durch das Umklappen des oberen Teils sehr gut mit der Fotoausrüstung hantieren kann.

Sonstiges
Wiederentdeckt haben wir auf unserer Reise durch Lappland die Thermoskanne! Hier haben wir morgens Früchtetee aufgebrüht und 1:1 mit warmen Fruchtsaft gemischt. Unsere dampfende, duftende Belohnung mitten im Schnee...
Unbedingt mit musste meine Fotoausrüstung. Mein Lieblingsobjektiv auf dieser Reise war mein Canon EF 16,35mm, f4 sowie für Nachtaufnahmen der Aurora Borrealis zwei Weitwinkelobjektive hier das Sigma 24mm, f1.4 und Canon RF 16mm, f2.8 an einer Canon R6 Mark II. Ich hatte immer auch 2 Ersatzakkus dabei. Die Akkus haben trotz Extremtemperaturen erstaunlich gut gehalten.
Und nicht zu guter letzt Seifenblasen - ja genau, Seifenblasen. Mit ihnen kann man im Winter tolle Experimente machen, in dem man zusieht, wie sie anfangen bei Minusgraden zu gefrieren, siehe auch Blogeintrag Experimente.

Autofahren im Winter - Braucht man Schneeketten auf finnischen Straßen?
Vor unserer Reise überlegten wir, ob wir uns sicher genug fühlen, mit einem Mietwagen im Winter durch Finnland zu fahren. Am Ende waren wir dankbar, dass wir uns dazu entschieden hatten, denn unsere Sorgen waren in vielen Punkten unbegründet und wir waren durch unseren Mietwagen einfach super flexibel.
Schneeketten braucht man in der Regel nicht. In der Winterzeit besteht in Finnland wie auch bei uns eine Winterreifenpflicht. Die Winterreifen in Finnland haben kleine Spikes. Mit diesen hatten wir sehr guten Grip auf den verschneiten Straßen und haben uns zu jederzeit sicher gefühlt. Natürlich ist umsichtiges Fahren zu allen Jahreszeiten angezeigt. Die meisten Landstraßen dürfen im Winter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80km/h, gelegentlich auch nur 60km/h, befahren werden.

*Hinweis: Wir haben keine Kooperation mit den hier aufgeführten Marken und bekommen auch keine Provision oder geldwerten Vorteil für die Nennung. Wir möchten hier lediglich unsere Erfahrungen teilen, die uns vor unserer Reise auch weitergeholfen hätten. :-)